Nauholzer Brämchesfest 2003:
Lebensfrohe und von Zusammenhalt geprägte Dorfgemeinschaft
Nauholz. (09.07.2003) Auf ein Stück Lebensqualität freut sich jedes Jahr die große Nauholzer Familie, die sich zum traditionellen Brämchesfest im Geräteschuppen „Hinter der Höh“ trifft. Aus allen Richtungen im Lande kommen sie zusammen. Gastgeber war diesmal die Haubergsgenossenschaft. „35 Jahre sind es jetzt her, dass wir von unserer Heimat, dem kleinen Dorf Nauholz, Abschied nehmen mussten“, sagte Vorsitzender Bruno Schmidt zu Beginn seiner Begrüßung. Doch zuvor erhoben sich die Nauholzer und ihre Gäste zum Gedenken an die seit dem letzten Fest verstorbenen Nauholzer von ihren Plätzen. Bruno Schmidt erinnerte an einen kleiner gewordenen Kreis beim Brämchesfest. Unter den Gästen waren Brauersdorfs Ortsvorsteher Günter Becker mit Gattin und Siegfried Waldrich als Vertreter des Wasserverbandes. Zwei Nauholzer sind in den Schützenvereinen Deuz und Brauersdorf erfolgreich: Schützenkönig Franz Jaschke und Kaiser Dieter Krämer. Auch ihnen galt ein besonderer Gruß.
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Zur Nauholzer Familie zählt Jagdpächter Ernst-Peter Heynen mit seiner Frau Ute, die schon seit vielen Jahren mit der Haubergsgenossenschaft ein herzliches Miteinander pflegen und im Wechsel mit der Waldgenossenschaft Ausrichter des Brämchesfestes sind.
Der Nachmittag beginnt bei Kaffee und Kuchen. Die Kaffeemaschinen sind pausenlos im Einsatz. Nauholzer Frauen sorgen dafür, dass keine Wünsche offen bleiben. Man trifft sich draußen an den Tischen, im Geräteschuppen oder hält ein Schwätzchen am Lagerfeuer. Die Zeit vergeht schnell. Zu schnell. Das Abendessen kommt. Es gibt Schnitzel mit Kartoffelsalat.
Vor 35 Jahren haben die letzten Familien das Dorf Nauholz verlassen. Ein kleines Jubiläum gab es auch: Vor zehn Jahren, am 20. Juli, wurde auf dem Bergkamm der Geräteschuppen gebaut. Bruno Schmidt und einige freiwillige Helfer stellten sie auf. Eine Gravur im Dachbalken und ein Richtspruch von Bruno Schmidt erinnert an das Richtfest vor zehn Jahren.
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Da, wo normalerweise Gerätschaften für die Waldbewirtschaftung untergebracht sind, trifft sich einmal im Jahr eine lebensfrohe und von Zusammenhalt geprägte Dorfgemeinschaft. Erinnerungen werden wach. Leidenschaftlich und auch mit viel Wehmut erzählen die älteren Nauholzer von der Heimat. Ja, es tut manchmal weh. Als Hermann Roth sein Akkordeon auspackt und die Musik erklingt, sagte eine Nauholzerin: „Ja, so war das früher in unserem Dorf. Man saß vor dem Haus und hörte den Melodien zu“.
Und wer dann am Abend in seinem Auto sitzt und dem Nauholztal den Rücken kehrt, der nimmt in seinem Herzen eine tiefe Sehnsucht nach seiner Heimat mit nach Hause.
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