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Ihr aktueller Aufenthaltsort: Vereine -> Glockenturmverein -> Dokumentation Seite 1



Vier Glocken aus drei Kapellenschulen
und einer Schule aus den ehemaligen Dörfern
Brauersdorf, Obernau und Nauholz gab
die Interessengemeinschaft 1980
ein neues Zuhause. Dreimal am Tag
erklingt ihr Schall aus dem
Dachstuhl des fast 12 m hohen Glockenturms
auf dem „Leyelchen“.

Eine Dokumentation von Horst-Wolfram Wagner


Die Glockengießerei Rinker aus Sinn überarbeitete die vier Glocken. Drei der Glocken bekamen neue Klöppel.


1978 bildeten Bewohner der ehemaligen Ortschaften Nauholz, Obernau und Brauersdorf eine Interessengemeinschaft, die sich zum Ziel setzte, das alte Brauchtum für die Nachkommen zu erhalten. Das galt der Pflege und Erhaltung der zum Teil aus dem 18. Jahrhundert stammenden vier Glocken aus den drei Dörfern, sowie der Förderung des Umwelt-, Denkmal- und Landschaftsschutzes. Die Interessengemeinschaft gründeten Martin Werthenbach, Willi Decker, Otto Bender, Hermann Otto (alle Brauersdorf), Karl Schäfer (Obernau), sowie Karl Weber † (Nauholz) und Walter Nöh † (Obernetphen).


Mit dem Glockenfest am 1. Mai 1978 im alten Ortskern wurde das finanzielle Fundament für den Glockenturmbau geschaffen.


Die Obernauer Glocke an einem Gerüst. Sie wurde damals von den Kindern am Maifest gerne geläutet.


„Besuch“ beim Glockenfest 1978. Ein alter Brauch auch in Brauersdorf, wenn Maimädchen den Wonnemonat ansingen.


Da sich die Glocken damals in privater Aufbewahrung befanden, entschloss man sich, den durch den Talsperrenbau heimatlos gewordenen vier Glocken ein neues zu Hause zu geben. Architekt Walter Nöh setzte das Vorhaben in einen konkreten Plan um. In einem Glockenturm auf der Bergkuppe des „Leyelchens“, sollten die vier Glocken zu einem Geläut vereint werden. Die Idee wurde alsbald in die Tat umgesetzt, veranstaltete man zur Finanzierung des Glockenturms im gleichen Jahr das Glockenturmfest, das bis heute nichts von seiner Anziehungskraft verloren hat.

Am 1. Mai traf man sich zunächst unterhalb des Talsperrendamms im alten Brauersdorfer Ortskern. Die alte Obernauer Glocke aus dem Jahr 1790 wurde dabei an einem provisorischen Gerüst immer wieder von den Kindern geläutet. Maimädchen sangen während des Glockenfestes den Wonnemonat Mai an. Einen besseren Standort für das Glockenfest fand man später beim Schützenhaus. In Zusammenarbeit mit dem Schützenverein konnten außerdem die Räumlichkeiten genutzt werden.


Nach den Ausschachtungsarbeiten und der Bodenplatte, konnte man schon bald die Form des neuen Glockenturms erkennen.


Richtfest-Gruppenfoto v.l.: Egon Rahrbach, Hartmut Otto, Martin Werthenbach, Otto Wagner, Werner Gerhard (Statiker), Stephan Gerhard, Manfred Drescher und Hermann Otto.


Die Arbeiten am Glockenturm gingen zügig voran. Man erkennt schon die fertige Eindeckung des Daches mit Kupferblech.


Zwei Jahre später , im März 1980, begann man nach den Plänen von Architekt Walter Nöh mit den Bauarbeiten. In den zwei Jahren zuvor hatten die Bürger einen finanziellen Grundstock für den neuen Glockenturm geschaffen. Eigenleistung war für die Interessengemeinschaft kein Fremdwort. Unter fachkundiger Leitung von Martin Werthenbach, der das Turmgerüst schon vorher gezimmert hatte, wurde bereits am 12. April 1980 der Richtspruch gesprochen.

Auszug aus dem Richtspruch: „Herrgott, du Schöpfer der ganzen Welt, du mögest von dem Himmelszelt nur Heil und Segen gießen aus, über diesen offenen Turm und über alle die da gehen ein und aus nach Gottes Rat und Willen.

Und wenn einst die Glocken der drei verschwundenen Dörfer zur Besinnung und zum täglichen Gebet rufen, dann wissen wir, dass alle Bewohner der ehemaligen Dörfer in nah und fern wieder vereint sind. Amen.“


Im gleichen Jahr, am 8. November 1980 fand bei nasskaltem Wetter und Neuschnee die Einweihung des Glockenturms statt. Vorher hatten Mitarbeiter der Glockengießerei Rincker aus Sinn die vier Glocken aufgearbeitet und angeliefert. Drei der Glocken bekamen neue Klöppel. Außerdem wurden Aufhängungen und Lagerungen für den Glockenstuhl angepaßt. Architekt Walter Nöh übergab den Schlüssel an den 1. Vorsitzenden der Interessengemeinschaft, Hermann Otto, der ihn an Martin Werthenbach weitergab. Grußworte der Gemeinde Netphen sprach Bürgermeister Gerhard Zimmermann. Für die Bürger und Bürgerinnen aus Brauersdorf, Nauholz und Obernau war es ein historischer Augenblick, als das elektrisch angetriebene Geläut von Willi Decker eingeschaltet wurde.


Am Mauerwerk sind die Arbeiten fast abgeschlossen und die letzten Steine aus dem Hainchener Steinbruch werden von Hermann Otto und Helmut Keller (rechts) gesetzt.


Das Kupferblech für die Eindeckung der Bruchsteine werden von Hermann Otto und Franz Mader (links) sorgfältig angebracht.


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