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Ihr aktueller Aufenthaltsort:  Aktuelles - >Geheimer Pfad am Forsthaus Hohenroth - Seele baumeln lassen<



Brauersdorf, 6. November 2005

Ein geheimer Pfad in der Nähe des Forsthauses Hohenroth - Mit Augenbinde in den Wald geführt


Am Seelenpfad
lernt man den Wald lieben


Von Bianca Wölki
und Friedrich Lück


Brauersdorf/Hohenroth. Er ist so geheim, dass man mit verbundenen Augen von Forstdirektor Diethard Altrogge und seiner Tochter Greta in den Wald geführt wird.

Nach ein paar Minuten über Straße und weichen Waldboden, in denen man sich voll Vertrauen auf den Förster einlassen muss, dürfen endlich die Augenbinden abgenommen werden. Abseits von Wegen und Straßen steht plötzlich mitten im Wald ein großes Tor. Auf dem Querbalken ist das Wort "Seelenpfad" eingebrannt.

Ein geheimer Pfad tut sich auf!




Ein schlichtes Holz-Tor mitten im Wald - in der Nähe des Forsthauses Hohenroth. Ein geheimer Pfad. Was verbirgt sich hinter dem Tor?



Ein Seelenpfad mitten im Wald, den niemand finden soll? Gedanken von Esoterik steigen in einem auf. Doch weit gefehlt. Hier soll man "nur" den Wald wahrnehmen und genießen - die Seele baumeln lassen.

"Meine Tochter und ich haben Urlaub im Bayerischen Wald gemacht", erzählt Diethard Altrogge. "Da ist die Idee geboren worden." Vater und Tochter hatten sich auf den Weg in den Nationalpark gemacht, zum Seelensteig von Horst Stern. "Das war mitten im Wald, so richtig Wald pur", erzählt die 10-jährige Greta. "Das war toll." beeindruckt sagte sie zum Vater: "Papa, das müssen wir in Hohenroth auch haben."



Für Greta ist der Wald etwas ganz Besonderes. Sie sieht die Kleinigkeiten abseits des Weges.


"Wenn man in einen Wald eintritt, so ist es, als trete man in das Innere einer Seele."


Gesagt getan. Der Papa braucht gar nicht erst überzeugt werden. Förster Altrogge organisierte eine 60 Hektar große Fläche, die von nun an nicht mehr bewirtschaftet wird. Stattdessen dürfen Besucher und Wanderer den Wald ganz natürlich genießen - auf einem Pfad, den Tochter Greta ausgesucht hat.



Einträchtig gehen Vater und Tochter durch den Wald, ohne viele Worte.


Auf dem Seelenpfad ist vieles anders. Verse, Gedichte und Weisheiten begleiten den Wanderer. Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen und Durchatmen ein. Im ersten Teil des Weges haben viele Bäume Schälschäden. Das liegt am Rotwild. Wildschweine haben den Boden aufgewühlt. Ein tiefer Atemzug: der Geruch von feuchtem Nadelwaldboden steigt in die Nase. Es wird heller. Ein umzäuntes Gebiet taucht auf. Zehn bis zwölf verschiedene Arten wachsen hier. Neben dem Tor steht der Spruch von Paul Claudel: "Wenn man in einen Wald eintritt, so ist es, als trete man in das Innere einer Seele."

Eine völlig andere Welt tut sich hier auf. Hier gibt es viel mehr Laubbäume, die das Licht durch die Blätter lassen.




Samenstände leuchten in der Sonne. Wenn man sie aus der Nähe betrachtet, sieht man Dinge, die einem sonst verborgen bleiben.

Ein Blick auf Kleinigkeiten lohnt sich.

Ein Baumstamm wurde zur Sitzbank umfunktioniert. Durch die Rinde eines totenBaumes schiebt sich neues Leben. Ein kleines Bäumchen wächst dort, kaum zu sehen.



Neues Leben auf einem toten Stamm: kaum wahrgenommen wächst ein Bäumchen. Kadaververjüngung wird das genannt.



Greta zupft einige Nadeln von einer Douglasie ab, zerreibt sie zwischen ihren Fingern und riecht daran. "Mmh, riecht nach Orange", sagt sie und strahlt zufrieden. Plötzlich taucht ein Gnomenkopf aus dem Gras auf. Bei näherem Hinsehen entpuppt er sich als alter Baumstumpf. Hier gibt es einfach alles.

Und warum ist der Pfad so geheim? "Wir wollen nicht, dass er von Besuchern überschwemmt wird. Man soll ihn wirklich genießen können", sagt Diethard Altrogge und schaut seine Tochter an.


TIPP:
Wer auch einmal den Seelenpfad erleben möchte, der kann sich beim Forstamt Hilchenbach Telefon 0 27 33/8 94 40 oder beim Waldinformationszentrum Forsthaus Hohenroth bei Peter Lemke Telefon 0 2733 / 32 17 melden.




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