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Ihr aktueller Aufenthaltsort:  Aktuelles - >Volkstrauertag Brauersdorf 2006: Kranzniederlegung am Ehrenmal<



Brauersdorf, 19. November 2006


                                                                      Fotos: Christina Lück


Volkstrauertag 2006 in Brauersdorf:

"Jeder nimmt ein Licht mit"


Brauersdorf.
An die Opfer der Gewaltherrschaft und der Kriege erinnerten die Brauersdorfer am Volkstrauertag mit einer Kranzniederlegung am Ehrenmal.

Ortsvorsteher Günter Becker gab seiner Rede zum Gedenktag den Titel: "Jeder nimmt ein Licht mit". Während Vertreter des Schützenvereins den Kranz für die Stadt Netphen niederlegten, untermalten die Bläser des CVJM Beienbach die Veranstaltung musikalisch.



Auszug aus der Rede von Ortsvorsteher Günter Becker:

"Als vor 17 Jahren viele Menschen vom Osten unserers Landes in den Westen flüchteten, schrieb jemand in das Fürbittbuch der Nikolaikirche in Leipzig: Jeder der geht, nimmt ein Licht mit. Allmählich wird es dunkel! Wie viel Verzweiflung und Sorge aus solchen Worten sprechen, können wir wohl erahnen. Und es fällt uns auch nicht schwer, diese Wahrheit auf unseren heutigen Gedenktag zu übertragen, wenn wir uns dankbar und in guter und ehrenvoller Absicht der Opfer der Kriege, des Terrors und gewaltttätiger Willkür erinnern.

Junge Männer sind fortgezogen und nicht mehr heimgekommen; andere sind wegen ihrer politischen oder religiösen Überzeugung in den Lagern konzentrierten Grauens getötet worden! in den Gefangenenlagern, auf der Flucht oder bei schrecklichen Bombenangriffen haben sie ihr Leben verloren. Und es ist dunkel geworden im Leben ihrer Familien, im Kreis ihrer Freunde, auch im Leben unserer Gemeinden. Und heute noch gibt es genug Menschen, die an der Dunkelheit des Schmerzes von damals zu leiden haben.


Mit all den Gefallenen von damals wurde so viel mitbegraben: die Unerschütterlichkeit einer ersten Liebe; das Ringen um eine gute und sichere Zukunft; die Unbeschwertheit der Jugend; auch ein gewisses Maß an Unverständnis und Streit, das es in jedem Leben unvermeidbar gibt; das Sorgen miteinander, umeinander und füreinander; unverbrüchliche Freundschaft; versprochener Beistand und Weggemeinschaft in guten und schwierigen Zeiten; Verlässlichkeit, Lebensmut und Einsatzbereitschaft....und vieles mehr, was all den Gefallenen der ganzen Welt gehört hat. Das alles ist mit ihnen ins Grab gelegt worden.

In dieser Stunde erinnern wir uns an sie. Manches Gesicht - falls uns das aufgrund unseres eigenen Alters überhaupt noch möglich ist - wird vor unseren Augen wieder lebendig. Hat der Mensch, der von 1914 bis 1918 und damals von 1939 bis 1945 weltweit geplagt, und davor und dazwischen und danach bis zur Stunde vielerorts von Krieg und Bürgerkrieg, Terror und Hass gepeinigt, wirklich nichts gerlernt?


Jedes dieser erloschenen Lichter und Menschenleben mahnt uns zu großer Hochachtung vor dem Leben. Es lässt uns wissen, was allein uns in Frieden und Sicherheit und Freiheit leben lässt: Es ist nicht der Ruhm, mit dem sich ein Mensch überhäuft hat; es sind nicht die Monumente, die einer hinterlassen hat, es sinds nicht die Weltreiche, die einer gegründet und ein anderer wieder zerstört hat - das alles weckt höchstens Bewunderung oder Abscheu!




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