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Ihr aktueller Aufenthaltsort: Aktuelles - >Ein Tal der Erinnerungen<




24. November 1968

Stammtischbruder nahm zur Erinnerung seinen Stuhl mit

Obernauer Gastwirt Helmut Werthenbach lud zum letzten Ausschank ein



Obernau. (WP 24.11.1968) Am Sonntag war in dem Obernauer Gasthaus Werthenbach zu letztenmal Ausschank, denn tags darauf wurde schon die Theke abmontiert. Donnerstag und Freitag dieser Woche ziehen Werthenbachs in ihr neues Wohn- und Gasthaus, das den Namen "Zum Obernautal" tragen soll und in der Trubach unterhalb von Brauersdorf steht.

Einige ehemalige Obernauer und Nauholzer, die längst schon in andere Dörfer umgesiedelt sind, kamen mit anderen noch jeden Sonntag zum Frühschoppen nach Obernau, in das sterbende Dorf, das seit dem 24. Mai dieses Jahres nur noch aus einem Haus besteht. Am Sonntag kamen aber auch viele, um noch ein letztes Mal in dem Dorfkrug zu sitzen und über vergangene Zeiten zu sprechen. Karli Spies nahm sich sogar den Stuhl mit, auf dem er viele Jahre am Stammtisch gesessen hatte.

Ein alter Obernauer meinte: "M'r sölled ned vor möchlich haale, wie schnell doch so ö Dorf fortgearbt es." Wo ehemals die Fachwerkhäuser und Scheunen standen, wuchert längst hohes Unkraut, und wenn die letzten Bewohner Obernau jetzt in dieser Woche verlassen, dann wird auch dieses Gebäude schnell dem Erdboden gleichgemacht werden. Damit hat dann der Ort Obernau aufgehört zu existieren.

Als die Bewohner dieses Dorfes anfangs nach und nach aussiedelten, kaufte Helmut Werthenbach für seine Kinder das Pony "Oskar" als Spielgefährten, damit sie etwas Abwechslung in dem nun trostlosen Dorf hatten. Für "Oskar" ist auch in dem neuen Haus ein Stall. Auszug aus dem Gasthaus wird auch der starke Bienenschwarm halten, welcher sich schon vor Jahren in den Hohlräumen der Balkendecke unter dem Schlafzimmerfußboden einquartiert hatte (die WP berichtete darüber). Auf das Waben- und Honigvorkommen in diesem seltsamen "Bienenstand" ist der Imkerverein sehr gespannt. Er will den Fußboden jetzt aufmachen, um den Schwarm einzufangen und gleichzeitig einen Film davon zu drehen. Es soll sich um eine ausgezeichnete Rassebiene handeln, die von der Belegstelle Hohenroth hierher gefunden hat.



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